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Ein „Soft Landing“ der US-Wirtschaft bleibt trotz aktuell günstiger Konjunktur- und Inflationsdaten unwahrscheinlich. Im weiteren Jahresverlauf dürfte deshalb mit einer höheren Volatilität und signifikanten Rücksetzern an den Aktienmärkten zu rechnen sein. In diesem unsicheren Umfeld setzt FERI weiter auf eine aktive Multi Asset-Strategie, um einerseits an laufenden Trends bestmöglich zu partizipieren, andererseits aber auch für Richtungswechsel an den Kapitalmärkten gewappnet zu sein. „Angesichts nach wie vor existierender Rezessionsrisiken in den USA und hoher geopolitischer Unsicherheit verspricht ein breit über verschiedene Anlageklassen diversifiziertes Portfolio mit aktivem Risikomanagement den größten Anlageerfolg“, sagte Dr. Marcel V. Lähn, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI, auf der FERI Online-Frühjahrstagung in Bad Homburg.
In einer sehr schwachen Weltwirtschaft richte sich der Blick vor allem auf die USA, die mit ihren robusten Wachstumsraten derzeit eine Sonderrolle einnehmen. Bis in den Sommer hinein dürfte dies auch im Wesentlichen so bleiben: Die Inflationsrate sinke zwar nur noch langsam, sei aber vom angestrebten 2%-Ziel nicht mehr sehr weit entfernt. Es sei daher damit zu rechnen, dass die Fed im Juni eine erste Zinssenkung vornehmen und die Wirtschaft weiterwachsen werde. Dieser grundsätzlich positive Ausblick könne jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Dynamik der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nachlasse. „Nachdem die Überschussersparnisse weitgehend abgebaut sind, die Sparquote bereits jetzt sehr niedrig ist und hohe Zinsen zu steigenden Kreditausfällen führen, wird der private Konsum in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr so weiterwachsen wie bisher. Wir gehen davon aus, dass dies zu einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosenquote führt, was nach allen historischen Erfahrungen gegen Ende des Jahres in eine moderate Rezession der US-Wirtschaft münden wird“, erklärte Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt von FERI. Für Investoren bedeutet dies, dass sie sich auf Änderungen in den Perspektiven für die einzelnen Anlageklassen einstellen müssten: Aktien böten vorerst noch Chancen, würden aber im Jahresverlauf zunehmend anfällig für Korrekturen. Dafür könnten dann aber Anleihen im Zuge rezessionsbedingt sinkender Zinsen gute Perspektiven bieten.
In den USA sei aufgrund der anstehenden Präsidentschaftswahlen mit einer akuten Verschärfung des politischen Klimas zu rechnen. Unternehmer und Investoren sollten sich rechtzeitig mit den möglichen Folgen eines Wahlsieges von Donald Trump auseinandersetzen. Der Glaube, dass Trump eine wirtschaftsfreundliche Politik betreiben werde, könne sich dabei als eine gravierende Fehleinschätzung entpuppen. „Unter Trump droht nicht nur die Umwandlung der US-Demokratie in ein autokratisches System, sondern auch ein forcierter Umbau der globalen Ordnung mit den USA und China als zwei konfrontativen Machtblöcken. Europa und seine Wirtschaft geraten damit zunehmend in eine gefährliche Sandwich-Position“, erläutert Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Instituts im Gespräch mit Dr. Marcel V. Lähn, CIO der FERI. In einer Welt, die vor großen Veränderungen steht und mangels globaler Ordnungsprinzipien immer unberechenbarer und unsicherer wird, sind höhere geopolitische Risikoprämien unausweichlich.