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Immobilien Bad Homburg , 19.12.2025 von Nicole Grützmacher

Multi Asset-Ausblick Teil 4 – Private Markets 2026: Vielfältige Chancen, hohe Komplexität

Multi Asset-Ausblick Teil 4 – Private Markets 2026: Vielfältige Chancen, hohe Komplexität
  • Infrastruktur profitiert von Megatrends wie Dekarbonisierung und Digitalisierung
  • Private Debt bleibt attraktiv – Zinsniveau entscheidend
  • Bei Private Equity Small und Mid-Market Buyouts sowie Secondaries interessant
  • Chancen bei Bestandsimmobilien mit solidem energetischem Profil

Private Markets bieten mit ihren vielfältigen Sub-Assetklassen auch in einem herausfordernden Anlageumfeld geeignete Investmentstrategien. „Diese Vielfalt bedeutet aber auch Komplexität“, sagt Nicole Grützmacher, Director Alternative Investments und Senior Investment Specialist bei FERI. „Selektion und Due Diligence werden daher im kommenden Jahr die entscheidenden Faktoren bleiben.“

Der nachgefragte Bereich Infrastruktur ist geprägt von hohem Investitionsbedarf durch Dekarbonisierung, Digitalisierung und geopolitische Fragmentierung. „In Europa eröffnen umfangreiche Förderprogramme und der fortgesetzte Modernisierungsdruck bestehender Netz- und Versorgungsinfrastruktur Chancen. In den USA stützen fiskalpolitische Maßnahmen und industrielle Re-Shoring-Programme das Marktumfeld“, sagt Grützmacher. Auf Sektorebene entwickeln sich daher Branchen wie Energie- und Digitalinfrastruktur besonders dynamisch. Parallel gewinnen Zukunftsthemen wie Circular Economy, Fernwärme oder Smart Metering an Bedeutung.

Private Debt profitiert vom erhöhten Leitzinsniveau

Bei Private Debt rechnet Grützmacher für 2026 mit einer Stabilisierung der Risikoaufschläge bei Finanzierungen. Dadurch werde die Performance-Erwartung der Assetklasse wieder stärker vom Basiszinssatz und damit von der Geldpolitik der Zentralbanken abhängen. „Sofern die Leitzinsen nur moderat sinken, bleibt die attraktive Renditeerwartung im Grundsatz erhalten.“ 

Im Segment der opportunistischen Sondersituationen- oder Nachrangdarlehen sind die Ausfallraten 2025 angestiegen – ein Trend, der sich 2026 fortsetzen dürfte. „Anders als am klassischen Anleihemarkt können Private Debt Manager jedoch deutlich flexibler agieren und in Krisenphasen über die Aussetzung oder Verschiebung von Zinszahlungen verhandeln, um die Erholungschancen der Unternehmen zu erhöhen“, so Grützmacher. Voraussetzung dafür sei jedoch häufig die Bereitstellung zusätzlichen Eigenkapitals durch die Eigentümer. Alternativ könnten Special Situations-Fonds Kapital zu höheren Konditionen bereitstellen. Für opportunistische Investoren würden sich im Bereich Private Debt damit auch 2026 Chancen bieten.

Durch die unerwartet verlängerten Haltezeiten bei Private Equity Investments gewinnen Fondsfinanzierungen über sogenannte NAV-Darlehen (Kredite auf Basis des Nettoinventarwerts) an Bedeutung. Gleichzeitig hat sich dank der Größe des Private Debt-Marktes ein liquider Sekundärmarkt entwickelt. Dort können professionelle Investoren ihre Portfolios weiter diversifizieren und sich mit Preisabschlägen an Private Debt-Transaktionen beteiligen.

Private Equity: Preisvorstellungen klaffen auseinander

Im Private Equity-Segment haben sich das eingeworbene Kapital und die Transaktionsaktivität stabilisiert, wenn auch deutlich unter dem Rekordjahr 2021. „Nach einem Jahrzehnt stetig steigender Bewertungen klafften bei Verkaufsverhandlungen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern in den vergangenen Jahren immer stärker auseinander. Das scheint sich im Jahr 2025 etwas beruhigt zu haben und wir stellen gerade im 4. Quartal fest, dass Transaktionen wieder vermehrt stattfinden und auch der IPO-Markt wieder anzieht“, berichtet Grützmacher. 

Im Buyout-Segment dürften Grützmacher zufolge Small und Mid-Market-Fonds dank niedrigerer Einstiegsbewertungen und vielfältigerer Exit-Optionen gegenüber Large-Cap-Fonds im Vorteil sein. Auch der Bereich Secondaries – also der Erwerb von Fondsanteilen am Sekundärmarkt mit deutlichen Abschlägen auf den Nettoinventarwert – bietet angesichts des herausfordernden Marktumfelds attraktive Anlagechancen und gewinnt weiter an Bedeutung.

Immobilienmärkte auf Erholungskurs

Im Immobilienbereich beobachtet FERI eine schrittweise Erholung. „2026 dürfte das Jahr werden, in dem sich die Märkte schrittweise von der Korrektur lösen und sich wieder auf Wachstumskurs begeben“, sagt Robin Haber, Director Private Markets und Investment Manager bei FERI. Bei Wohnimmobilien sieht er Chancen bei Bestandsobjekten mit solidem energetischem Profil. Im Gewerbesegment sind die Lage des Gebäudes sowie eine flexible Nutzbarkeit der Flächen entscheidend. Daher verfolgt er ein äußerst selektives Vorgehen bei der Auswahl geeigneter Objekte.

Für den Private Markets-Ausblick 2026 finden Sie hier den passenden interaktiven Scrolly. Die Einschätzung zu Immobilien finden Sie hier.

Erleben Sie den gesamten Jahresausblick interaktiv mit unserem Scrolly zum Jahresausblick 2026.


Autoren
Grützmacher Nicole
Nicole Grützmacher

Director Alternative Investments & Senior Investment Specialist

Haber Robin
Robin Haber

Director Private Markets, Investment Manager

Pressekontakt
Schlerf Roger
Roger Schlerf

Managing Director Corporate Communications

Eggert Marenka
Marenka Eggert

Senior Manager Press and Multi-Channel Communications